Nach der Eröffnung durch die Vizerektorin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Irene Hänschel-Erhart, umfasste der interdisziplinäre Workshop eine Reihe von wissenschaftlichen Kurzvorträgen von Forscher:innen der Universität Innsbruck, die die Institute für Finanzwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Banken und Finanzen, Organisation und Lernen sowie Psychologie vertraten, sowie von Gastforscher:innen der Universitäten Bologna (Italien) und Marburg (Deutschland). Die Veranstaltung wurde vom Forschungszentrum Innsbruck Decision Sciences (IDS) organisiert und vom FSP EPoS, der Fakultät für Volkswissenschaften und Statistik und dem SFB für Vertrauensgüter, Anreize und Verhalten unterstützt.
Vernetzung über Disziplingrenzen hinweg
Die Forschungsthemen waren ebenso vielfältig wie zeitgemäß. Die Vorträge befassten sich mit der öffentlichen Akzeptanz der Kohlenstoffpolitik, der Kommunikation über den Klimawandel, den Präferenzen für den Konsum aus zweiter Hand, dem grünen Verbraucherverhalten und den Auswirkungen von Klimakatastrophen auf die Solidarität. Weitere Beiträge befassten sich mit der Beziehung zwischen dem umweltfreundlichen Verhalten von Unternehmen und der Medienberichterstattung sowie mit der Rolle der Zuschreibung anthropogener Ursachen bei der Abmilderung negativer Ereignisse.
Neben den wissenschaftlichen Sessions boten die lebhaften Kaffeepausen Raum für informellen Austausch und Networking über die Grenzen der Disziplinen hinweg, wodurch Synergien zwischen Forscher:innen und/ oder Studierenden angeregt und der interdisziplinäre Geist des Workshops sichtbar wurden. Den Abschluss des Tages bildete ein überzeugender Keynote von Professor Alessandro Tavoni (Universität Bologna), einem führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Umweltökonomie und Vizepräsident der European Association of Environmental and Resource Economists. Sein Vortrag konzentrierte sich auf soziale Kippeffekte - gezielte Maßnahmen, die darauf abzielen, gesellschaftliche Verhaltensweisen über einen Kipppunkt hinaus zu verändern, ab dem sich nachhaltige Veränderungen selbst verstärken. Anhand empirischer Beispiele veranschaulichte Professor Tavoni, wie solche Kipppunkte einen dauerhaften sozialen Wandel auslösen können. Er skizzierte auch die aktuellen konzeptionellen Herausforderungen und gab Einblicke, wie die Robustheit dieser Interventionen verbessert werden könnte.
Eine lebendige Plattform
Die Veranstaltung endete mit einer angeregten Fragerunde, die nahtlos in ein informelles geselliges Mittagessen überging, bei dem die Diskussion noch mehr als eine Stunde nach dem Ende des offiziellen Programms fortgesetzt wurde. Der Climate Action Workshop erwies sich einmal mehr als lebendige Plattform für interdisziplinären Austausch, die empirische Forschung und politikrelevante Erkenntnisse im Streben nach effektiveren und integrativen Lösungen für die Klimakrise miteinander verbindet.
(Esther Blanco, Natalie Struwe, Julian Benda und Eva Zipperle-Mirwald)