Impressionen aus dem Summer Summit

Groß war das Interesse am diesjährigen Summer Summit der Forschungsschwerpunktes Economics, Politics and Society zum Thema Künstliche Intelligenz.

EPoS-Sum­mer-Sum­mit zu Künst­li­cher Intel­li­genz

Das Jahr 2025 steht im Forschungsschwerpunkt Economy, Politics & Society (EPoS) im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Der Fokus richtet sich auf Anwendungen und Implikationen im Bereich der Forschung und der Praxis. Die Kick-off-Veranstaltung fand am 11. April statt.

Zu Beginn der Veranstaltung thematisierte die Sprecherin des Schwerpunkts, Andrea Hemetsberger, die ambivalente semantische Bedeutung von „artificial“ und „intelligence“. Hemetsberger ging auf die Rolle der Künstlichen Intelligenz als Multiplikator, als Spiegel unserer Gedankenwelten ein und sprach über die ethischen Fragestellungen rund um KI im wissenschaftlichen wie im gesellschaftlichen Bereich. 

Drei Expert:innen sprachen im Anschluss in ihren Vortägen über für KI-Anwendungen sowohl in der Grundlagen- als auch in der angewandten und praxisorientierten Forschung.

In der gut gefüllten Aula der SOWI hatten die Mitglieder des Forschungsschwerpunkts zunächst die Gelegenheit, Einblicke in die Anwendung von KI in der Grundlagenforschung zu gewinnen. Hans Briegel (Theoretische Physik, Universität Innsbruck) thematisierte die Bedeutung erklärbarer KI in der Grundlagenforschung und stellte das Lernmodell „Projective Simulation“ vor, das u. a. in der Quantenphysik, Robotik und Verhaltensmodellierung Anwendung findet.

Clemens Stachl, Associate Professor für Behavioral Science und Direktor des Institute of Behavioral Science and Technology an der Universität St. Gallen, zeigte in seinem Talk, wie KI-gestützte mobile Technologien zur minutiösen Verhaltensmessung im Alltag genutzt werden und neue Erkenntnisse in der psychologischen Verhaltensforschung ermöglichen. Die angeregten Diskussionen umfassten sowohl Anwendungsfragen, als auch Problematiken des Datenschutzes und der Forschungsethik.

Sven Laumer ist Stiftungsprofessor für Wirtschaftsinformatik an der FAU Erlangen-Nürnberg. In seinem Vortrag stellte er anhand von Theorien zu "perceived fairness", also wahrgenommener  Gerechtigkeit, dar, warum Fußball-Fans KI-unterstützen Schiedsrichterentscheidungen am Fußballplatz die rote Karte zeigen: Selbst wenn Entscheidungen technisch erfasst und KI-gestützt getroffen werden, trägt dies nicht immer zu einem besseren Verständnis der Beteiligten bei. 

Eine Poster-Session von Studierenden aus dem Schwerpunkt sowie Kurzvorträge von EPoS-Mitgliedern umrahmten die Veranstaltung und gaben Raum für offene Diskurse, in denen zentrale Aspekte hinterfragt, kritisch beleuchtet und neue Forschungsimpulse angestoßen wurden. Die Diskussionen unterstrichen, dass KI nicht nur als technisches Werkzeug, sondern als erkenntniserweiternde Kraft in allen wissenschaftlichen Feldern verstanden werden kann. Dennoch, oder gerade deswegen gilt es, relevante gesellschaftspolitische Fragen im Zusammenhang mit KI zu stellen. Auch der EPoS-Winter-Summit 2025 wird sich dieser Thematik widmen.

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